
Zigarettenautomat kaufen oder mieten: Der ultimative Vergleich 2025
Sollten Sie einen Zigarettenautomaten kaufen oder mieten? Umfassender Vergleich mit Kostenanalyse, Vor- und Nachteilen sowie Entscheidungshilfe für Ihre Situation.
Zigarettenautomat Karte Team
16 Min Lesezeit
Eine der ersten und wichtigsten Entscheidungen beim Einstieg in das Automatengeschäft ist die Frage: Sollten Sie einen Zigarettenautomaten kaufen oder mieten? Beide Optionen haben ihre Berechtigung und eignen sich für unterschiedliche Situationen. Die richtige Wahl kann den Unterschied zwischen einem profitablen Geschäft und einer finanziellen Belastung bedeuten.
Dieser umfassende Vergleich analysiert beide Optionen detailliert, zeigt Ihnen die tatsächlichen Kosten auf und hilft Ihnen, die für Ihre Situation beste Entscheidung zu treffen. Erfahren Sie, wann Kaufen sinnvoll ist, wann Mieten die bessere Wahl ist und welche versteckten Kosten Sie beachten müssen.
Die Grundfrage: Kaufen oder Mieten?
Die Entscheidung zwischen Kauf und Miete hängt von mehreren wesentlichen Faktoren ab. Zunächst spielt Ihre finanzielle Situation eine zentrale Rolle. Wie viel Kapital steht Ihnen tatsächlich zur Verfügung, ohne dass Sie sich übermäßig verschulden müssen? Daneben sind auch Ihre langfristigen Pläne entscheidend. Möchten Sie das Automatengeschäft über Jahre betreiben oder testen Sie zunächst, ob dieses Geschäftsmodell für Sie funktioniert?
Ihre technischen Fähigkeiten sollten ebenfalls in die Überlegung einfließen. Können Sie Wartungsarbeiten selbst übernehmen oder sind Sie auf externe Dienstleister angewiesen? Nicht zuletzt ist Ihre persönliche Risikobereitschaft ein wichtiger Faktor. Wie sicher sind Sie sich, dass der gewählte Standort langfristig profitabel sein wird?
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich der Kauf eines Automaten bei langfristigem Betrieb lohnt, während Mieten bei kurzfristigen Tests oder bei knappem Kapital die bessere Wahl sein kann. Die folgenden Abschnitte werden beide Optionen im Detail beleuchten.
Option 1: Zigarettenautomat kaufen
Die Vorteile des Kaufs
Wenn Sie sich für den Kauf eines Zigarettenautomaten entscheiden, erhalten Sie vollständige Kontrolle über Ihr Geschäft. Als Eigentümer haben Sie die volle Entscheidungsfreiheit über alle Aspekte des Betriebs. Es gibt keine Vertragsbindung oder Kündigungsfristen, die Sie einschränken. Sie können den Automaten jederzeit verkaufen, umstellen oder nach Belieben anpassen.
Die langfristigen Kostenvorteile sind erheblich. Nach der Amortisationsphase, die typischerweise acht bis zwölf Monate dauert, fallen nur noch die laufenden Betriebskosten an. Sie zahlen keine monatlichen Mietgebühren mehr, was bei gutem Standort zu einer deutlich höheren Gewinnmarge führt. Der Automat arbeitet dann praktisch nur noch für Sie.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wertsteigerung beziehungsweise der Werterhalt. Der Automat stellt einen materiellen Vermögenswert dar. Bei einem späteren Verkauf können Sie einen Teil Ihrer ursprünglichen Investition zurückerhalten. Wenn Sie den Automaten gut pflegen und regelmäßig warten, behält er seinen Wert über Jahre hinweg.
Steuerlich bietet der Kauf ebenfalls Vorteile. Sie können den Automaten über mehrere Jahre abschreiben, was Ihre Steuerlast reduziert. Der Investitionsabzugsbetrag kann genutzt werden, um die steuerliche Belastung im Jahr der Anschaffung zu verringern. Insgesamt haben Sie mehr Gestaltungsspielraum bei der Steuerplanung.
Die Nachteile des Kaufs
Die hohe Anfangsinvestition stellt für viele Interessenten die größte Hürde dar. Ein neues Gerät kostet zwischen 3.000 und 6.000 Euro, gebrauchte Modelle immerhin noch 1.000 bis 2.000 Euro. Hinzu kommt die Erstbefüllung mit Zigaretten, die weitere 500 bis 1.000 Euro verschlingt. Insgesamt müssen Sie mit einem Startkapital von 1.500 bis 7.000 Euro rechnen.
Das vollständige Risiko liegt bei Ihnen. Wenn der Standort sich als ungeeignet erweist oder die Umsätze niedriger ausfallen als erwartet, tragen Sie die finanziellen Konsequenzen allein. Reparaturen gehen komplett zu Ihren Lasten. Es gibt keine einfache Möglichkeit, aus dem Geschäft auszusteigen, ohne Verluste hinzunehmen.
Die Verantwortung für Wartung und Reparatur liegt vollständig bei Ihnen. Sie müssen sich entweder selbst um alle technischen Aspekte kümmern oder Fachleute beauftragen, was zusätzliche Kosten verursacht. Reparaturen können unerwartet auftreten und Ihr Budget belasten. Der Zeitaufwand für Wartung und Betreuung sollte nicht unterschätzt werden.
Technische Kenntnisse werden vorausgesetzt oder müssen erworben werden. Sie sollten sich mit der Funktionsweise des Automaten auskennen oder bereit sein, dies zu lernen. Software-Updates müssen Sie selbst organisieren und durchführen. Bei technischen Defekten müssen Sie schnell handeln können, um Ausfallzeiten zu minimieren.
Kostenbeispiel beim Kauf
Betrachten wir ein konkretes Beispiel für die Anschaffungskosten. Ein neues Gerät mit moderner Technik kostet 4.500 Euro. Die Erstbefüllung mit verschiedenen Zigarettenmarken schlägt mit 800 Euro zu Buche. Installation und Transport durch einen Fachbetrieb kosten weitere 200 Euro. Insgesamt beläuft sich die Anfangsinvestition auf 5.500 Euro.
Die laufenden monatlichen Kosten setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Die Warenkosten machen den größten Teil aus und entsprechen etwa 85 bis 90 Prozent des Umsatzes. Stromkosten fallen mit monatlich 5 bis 15 Euro relativ gering aus. Für Wartung sollten Sie je nach Umfang 50 bis 150 Euro einplanen, sofern Sie diese nicht komplett selbst übernehmen. Die Standortmiete beträgt üblicherweise 10 bis 20 Prozent des Umsatzes. Eine optionale Versicherung gegen Vandalismus und Diebstahl kostet zwischen 20 und 50 Euro monatlich.
Die Amortisationszeit lässt sich an einem Beispiel verdeutlichen. Bei einem monatlichen Umsatz von 2.000 Euro und einer Gewinnmarge von 12 Prozent erwirtschaften Sie monatlich 240 Euro Gewinn. Bei der Anfangsinvestition von 5.500 Euro würde die Amortisation etwa 23 Monate dauern. Nach dieser Zeit haben Sie Ihre Investition zurückverdient und alle weiteren Einnahmen sind echter Gewinn.
Option 2: Zigarettenautomat mieten
Die Vorteile des Mietens
Der größte Vorteil beim Mieten liegt in der niedrigen Anfangsinvestition. Sie benötigen lediglich eine Kaution von 200 bis 500 Euro sowie die erste Monatsmiete von 300 bis 500 Euro. Insgesamt kommen Sie mit einem Startkapital von 500 bis 1.000 Euro aus, was deutlich weniger ist als beim Kauf.
Das Risiko bleibt überschaubar. Wenn sich ein Standort als unprofitabel erweist, können Sie den Mietvertrag relativ unkompliziert kündigen. Sie müssen keine hohen Verluste befürchten, da Ihre Investition gering war. Diese Flexibilität ist besonders wertvoll, wenn Sie verschiedene Standorte oder das Geschäftsmodell generell testen möchten.
Die Wartung ist bei Mietautomaten meist im Service enthalten. Der Vermieter übernimmt in der Regel die Instandhaltung und Reparaturen. Bei Störungen können Sie schnelle Reaktionszeiten erwarten, da der Vermieter ein Interesse am funktionierenden Betrieb hat. Unerwartete Reparaturkosten fallen für Sie nicht an, was die Planungssicherheit erhöht.
Die Flexibilität ist ein weiterer wichtiger Vorteil. Kündigungsfristen sind oft kurz, typischerweise ein bis drei Monate. Sie haben die Möglichkeit, verschiedene Automatenmodelle zu testen, bevor Sie sich langfristig festlegen. Ein Ausstieg aus dem Geschäft ist jederzeit möglich, ohne dass Sie einen Automaten verkaufen müssen.
Technische Verantwortung tragen Sie kaum. Die Wartung wird komplett vom Vermieter übernommen. Software-Updates erfolgen automatisch ohne Ihr Zutun. Sie können sich auf den Verkauf und die Bestandsverwaltung konzentrieren, während die technischen Aspekte extern geregelt werden.
Die Nachteile des Mietens
Die langfristigen Kosten sind beim Mieten deutlich höher als beim Kauf. Sie zahlen monatlich 300 bis 500 Euro Miete, was sich über die Jahre zu erheblichen Summen addiert. Bei gutem Umsatz ist diese Option deutlich teurer als ein eigener Automat. Es findet keine Wertsteigerung für Sie statt, da Sie nie Eigentümer werden.
Die Kontrolle über das Gerät ist eingeschränkt. Sie sind vom Vermieter abhängig und müssen dessen Bedingungen akzeptieren. Mögliche Vertragsbindungen können Ihre Flexibilität dennoch einschränken. Der Gestaltungsspielraum bei der Sortimentsauswahl kann durch vertragliche Vorgaben begrenzt sein.
Die Gewinnmarge fällt geringer aus, da die Miete einen erheblichen Teil des Umsatzes aufzehrt. Bei hohem Umsatz wäre ein eigener Automat deutlich profitabler. Langfristig betrachtet verschenken Sie Geld, das Sie bei eigenem Automaten als Gewinn verbuchen könnten.
Mögliche vertragliche Einschränkungen können Sie in Ihrer Geschäftstätigkeit behindern. Es können Vorgaben zur Befüllung existieren, die bestimmte Mindestmengen oder Marken vorschreiben. Die Auswahl der Zigarettenmarken ist möglicherweise nicht völlig frei. Sie haben weniger Spielraum bei der individuellen Gestaltung des Angebots.
Kostenbeispiel beim Mieten
Die Anfangsinvestition beim Mieten ist überschaubar. Sie zahlen eine Kaution von 300 Euro, die Sie bei ordnungsgemäßer Vertragsbeendigung zurückerhalten. Die erste Monatsmiete beläuft sich auf 400 Euro. Insgesamt benötigen Sie nur 700 Euro, um zu starten.
Die laufenden monatlichen Kosten umfassen die Miete von 400 Euro als größten Posten. Warenkosten machen wie beim Kauf 85 bis 90 Prozent des Umsatzes aus. Stromkosten fallen mit 5 bis 15 Euro an, sind aber häufig bereits in der Miete enthalten. Die Standortmiete beträgt auch hier 10 bis 20 Prozent des Umsatzes.
Ein Gewinnvergleich macht den Unterschied deutlich. Bei einem monatlichen Umsatz von 2.000 Euro würden Sie beim Kauf nach der Amortisationsphase etwa 240 Euro monatlichen Gewinn erzielen. Beim Mieten hingegen würden Sie aufgrund der hohen Mietkosten von 400 Euro tatsächlich einen Verlust von 160 Euro monatlich einfahren. Die Miete lohnt sich also nur bei sehr niedrigen Umsätzen, zur Testphase oder wenn Sie kurzfristig betreiben möchten.
Detaillierter Kostenvergleich über drei Jahre
Um die langfristigen finanziellen Auswirkungen beider Optionen zu verstehen, betrachten wir verschiedene Szenarien über einen Zeitraum von drei Jahren.
Szenario 1: Guter Standort mit 2.500 Euro Monatsumsatz
Beim Kauf investieren Sie zunächst 5.500 Euro in die Anschaffung. Die laufenden Kosten über drei Jahre für Waren, Wartung und Strom summieren sich auf 6.750 Euro. Die Gesamtkosten belaufen sich somit auf 12.250 Euro. Der Umsatz über 36 Monate beträgt 90.000 Euro. Nach Abzug aller Kosten verbleibt ein Gewinn von 77.750 Euro.
Beim Mieten zahlen Sie zu Beginn 700 Euro als Anfangsinvestition. Die Miete über 36 Monate kostet 14.400 Euro. Die laufenden Kosten für Waren und Betrieb betragen 6.750 Euro. Die Gesamtkosten liegen bei 21.850 Euro. Bei gleichem Umsatz von 90.000 Euro ergibt sich ein Gewinn von 68.150 Euro.
Der Unterschied nach drei Jahren beträgt 9.600 Euro zugunsten des Kaufs. Dies zeigt deutlich, dass sich der Kauf bei gutem Standort und längerfristigem Betrieb klar auszahlt.
Szenario 2: Durchschnittlicher Standort mit 1.200 Euro Monatsumsatz
Die Anschaffungskosten beim Kauf bleiben bei 5.500 Euro. Die reduzierten laufenden Kosten über drei Jahre betragen 3.240 Euro. Die Gesamtkosten liegen bei 8.740 Euro. Der Gesamtumsatz beläuft sich auf 43.200 Euro, was einen Gewinn von 34.460 Euro ergibt.
Beim Mieten bleiben die Anfangsinvestition bei 700 Euro und die Miete bei 14.400 Euro über drei Jahre. Die laufenden Kosten betragen ebenfalls 3.240 Euro. Die Gesamtkosten summieren sich auf 18.340 Euro. Bei einem Umsatz von 43.200 Euro verbleibt ein Gewinn von 24.860 Euro.
Auch hier ist der Kauf profitabler, wobei die Differenz mit 9.600 Euro geringer ausfällt. Bei niedrigeren Umsätzen amortisiert sich die Kaufinvestition langsamer, bleibt aber langfristig vorteilhaft.
Szenario 3: Niedriger Umsatz mit 600 Euro monatlich
Die Anschaffungskosten beim Kauf bleiben konstant bei 5.500 Euro. Die laufenden Kosten über drei Jahre reduzieren sich auf 1.620 Euro. Die Gesamtkosten betragen 7.120 Euro. Der Gesamtumsatz von 21.600 Euro führt zu einem Gewinn von 14.480 Euro. Die Amortisation würde in diesem Fall etwa 30 Monate dauern.
Beim Mieten zahlen Sie weiterhin 700 Euro Anfangsinvestition und 14.400 Euro Miete. Die laufenden Kosten belaufen sich auf 1.620 Euro. Die Gesamtkosten erreichen 16.720 Euro. Bei einem Umsatz von 21.600 Euro verbleibt nur ein Gewinn von 4.880 Euro.
Bei niedrigen Umsätzen ist Mieten zwar flexibler, aber beide Optionen sind wenig profitabel. In diesem Fall sollten Sie grundsätzlich überdenken, ob der Standort geeignet ist oder ob Sie das Geschäft anders angehen müssen.
Wann sollten Sie kaufen?
Der Kauf eines Zigarettenautomaten ist die richtige Entscheidung, wenn Sie eine langfristige Perspektive haben. Planen Sie, den Automaten mindestens zwei bis drei Jahre zu betreiben? Ist der Standort langfristig gesichert durch einen festen Mietvertrag oder eine andere Vereinbarung? Haben Sie vielleicht sogar vor, in Zukunft mehrere Automaten zu betreiben oder Ihr Geschäft zu expandieren? Dann spricht vieles für den Kauf.
Ihre finanzielle Situation sollte den Kauf ohne größere Schwierigkeiten ermöglichen. Sie benötigen ein Kapital von 5.000 bis 7.000 Euro, das Sie investieren können. Wichtig ist, dass Sie auf dieses Geld für die Dauer der Amortisationszeit, also ein bis zwei Jahre, verzichten können. Wenn Sie langfristig maximale Gewinne erzielen möchten und die Anfangsinvestition stemmen können, ist der Kauf die wirtschaftlich sinnvollste Option.
Technische Fähigkeiten oder zumindest die Bereitschaft, sich diese anzueignen, sind von Vorteil. Sie sollten über technisches Grundverständnis verfügen oder gewillt sein, die Funktionsweise des Automaten zu erlernen. Die Fähigkeit, einfache Wartungsarbeiten selbst durchzuführen, spart Kosten und erhöht Ihre Unabhängigkeit. Auch wenn Sie nicht alles selbst machen müssen, sollten Sie zumindest die Zeit für regelmäßige Wartung einplanen können.
Ein sicherer Standort ist eine wichtige Voraussetzung für den Kauf. Haben Sie den Standort gründlich analysiert und sind von seiner Profitabilität überzeugt? Besteht die Möglichkeit einer langfristigen Mietvereinbarung mit dem Standorteigentümer? Ist das Risiko eines Standortverlusts gering? Je sicherer und profitabler der Standort ist, desto mehr spricht für den Kauf.
Wenn Sie planen, mehrere Automaten zu betreiben, wird der Kauf noch attraktiver. Skaleneffekte machen den Kauf pro Automat günstiger. Die Wartung mehrerer eigener Automaten lässt sich effizienter gestalten als bei gemieteten Geräten. Ein professioneller Betrieb mit mehreren Standorten rechtfertigt eindeutig die Investition in eigene Automaten.
Wann sollten Sie mieten?
Das Mieten eines Zigarettenautomaten ist besonders sinnvoll, wenn Sie sich in einer Testphase befinden. Möchten Sie einen neuen Standort ausprobieren, ohne gleich eine große Summe zu investieren? Sind Sie sich unsicher über die tatsächliche Profitabilität des Standorts? Möchten Sie verschiedene Standorte oder Standorttypen testen, bevor Sie sich langfristig festlegen? In diesen Fällen bietet die Miete die nötige Flexibilität bei geringem finanziellen Risiko.
Wenn Ihr verfügbares Kapital begrenzt ist, stellt die Miete eine praktikable Alternative dar. Sie haben nicht genug Kapital für eine Kaufinvestition von 5.000 Euro oder mehr? Möchten Sie Ihr vorhandenes Kapital für andere wichtige Investitionen oder als Reserve zurückhalten? Wollen Sie mit geringem finanziellen Risiko in das Geschäft einsteigen? Dann ermöglicht Ihnen die Miete den Einstieg ohne große finanzielle Belastung.
Für kurzfristigen Betrieb ist die Miete ebenfalls die bessere Wahl. Steht der Standort nur temporär zur Verfügung, etwa bei befristeten Mietverträgen? Planen Sie den Betrieb für weniger als zwei Jahre? Ist Ihnen Flexibilität wichtiger als langfristiger maximaler Gewinn? Bei kurzen Zeiträumen amortisiert sich die Kaufinvestition nicht, sodass Mieten wirtschaftlich sinnvoller ist.
Technische Unsicherheit spricht ebenfalls für das Mieten. Haben Sie keine oder nur geringe technische Kenntnisse? Möchten Sie keine Verantwortung für Wartung und Reparaturen übernehmen? Ist Ihnen professioneller, zuverlässiger Service wichtig? Bei gemieteten Automaten kümmert sich der Vermieter um alle technischen Aspekte, was Ihnen Sicherheit und Entlastung bietet.
Bei niedrigen Umsatzerwartungen minimiert die Miete das finanzielle Risiko. Ist der Standort unsicher oder erwarten Sie wenig profitablen Betrieb? Rechnen Sie mit Umsätzen unter 1.000 Euro monatlich? Steht Risikominimierung für Sie im Vordergrund? In solchen Situationen verlieren Sie beim Mieten weniger Geld, falls das Geschäft nicht wie erhofft läuft. Allerdings sollten Sie bei dauerhaft niedrigen Umsätzen grundsätzlich überdenken, ob sich das Geschäft überhaupt lohnt.
Leasing als dritte Option
Zwischen Kauf und Miete gibt es noch eine dritte Möglichkeit: das Leasing. Beim Leasing zahlen Sie eine monatliche Rate, die typischerweise zwischen 200 und 400 Euro liegt. Nach Ablauf der Leasingzeit haben Sie oft die Option, den Automaten zu einem reduzierten Preis zu kaufen oder ihn zurückzugeben.
Die Vorteile des Leasings liegen in der niedrigeren monatlichen Belastung im Vergleich zur reinen Miete. Die Leasingraten können steuerlich als Betriebsausgaben geltend gemacht werden, was besonders für Unternehmen interessant ist. Am Ende der Leasingzeit besteht die Möglichkeit zum Kauf, sodass Sie letztendlich doch noch Eigentümer werden können.
Allerdings gibt es auch Nachteile. Sie binden sich langfristig, typischerweise für zwei bis fünf Jahre. Die Gesamtkosten über die Leasingdauer fallen höher aus als beim direkten Kauf. Die Verträge sind oft komplex und enthalten Klauseln, die Sie genau prüfen sollten.
Leasing eignet sich besonders für Unternehmen mit steuerlichen Optimierungszielen. Wenn Sie die steuerliche Absetzbarkeit der Leasingraten nutzen möchten und einen Mittelweg zwischen Kauf und Miete suchen, kann Leasing die richtige Wahl sein. Für Privatpersonen oder Einzelunternehmer ist die Entscheidung zwischen direktem Kauf und Miete meist klarer.
Versteckte Kosten im Blick behalten
Beide Optionen bringen versteckte Kosten mit sich, die Sie in Ihrer Kalkulation berücksichtigen sollten. Beim Kauf fallen zu den offensichtlichen Anschaffungskosten weitere Ausgaben an. Transport und Installation können 100 bis 300 Euro kosten. Die erste Wartung und Inbetriebnahme durch einen Fachmann schlägt mit 100 bis 200 Euro zu Buche. Eine Versicherung gegen Diebstahl und Vandalismus kostet jährlich 200 bis 600 Euro.
Im laufenden Betrieb kommen weitere Kosten hinzu. Unerwartete Reparaturen können jährlich 200 bis 1.000 Euro verursachen. Software-Updates kosten zwischen 50 und 200 Euro pro Jahr. Ersatzteile für Verschleißkomponenten summieren sich auf etwa 100 bis 300 Euro jährlich. Insgesamt sollten Sie im ersten Jahr mit versteckten Kosten von 500 bis 2.000 Euro rechnen.
Auch beim Mieten gibt es zusätzliche Ausgaben. Die Kaution wird zwar üblicherweise zurückerstattet, aber bei Schäden am Gerät können 200 bis 500 Euro einbehalten werden. Manche Vermieter erheben eine Einrichtungsgebühr von 50 bis 200 Euro. Bei Reparaturen, die auf Ihr Verschulden zurückgehen, werden oft anteilig 50 bis 200 Euro jährlich fällig. Preiserhöhungen von 5 bis 10 Prozent pro Jahr sind möglich und sollten einkalkuliert werden. Kündigungsgebühren können bei vorzeitiger Vertragsbeendigung 100 bis 300 Euro betragen. Die versteckten Kosten beim Mieten summieren sich im ersten Jahr auf etwa 300 bis 1.200 Euro.
Entscheidungsmatrix für Ihre Situation
Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, können Sie folgende Kriterien durchgehen. Wenn Sie planen, den Automaten länger als zwei Jahre zu betreiben, spricht dies für den Kauf. Bei kürzerer geplanter Betriebsdauer ist Mieten vorteilhafter.
Ihr verfügbares Kapital ist ein weiterer wichtiger Faktor. Mit mehr als 5.000 Euro sollten Sie den Kauf in Betracht ziehen. Bei weniger als 5.000 Euro ist Mieten die praktikablere Option.
Der erwartete Umsatz beeinflusst die Wirtschaftlichkeit erheblich. Bei monatlichen Umsätzen über 1.500 Euro lohnt sich der Kauf deutlich. Unter 1.500 Euro monatlich ist Mieten oft die bessere Wahl, wobei Sie bei sehr niedrigen Umsätzen generell die Standortwahl überdenken sollten.
Die Sicherheit des Standorts spielt eine wichtige Rolle. Ist der Standort langfristig gesichert mit einem festen Vertrag oder einer stabilen Vereinbarung, spricht dies für den Kauf. Bei unsicheren oder nur temporär verfügbaren Standorten ist Mieten sicherer.
Ihre technischen Fähigkeiten sollten Sie realistisch einschätzen. Wenn technisches Verständnis vorhanden ist oder Sie bereit sind, sich einzuarbeiten, ist der Kauf gut machbar. Fehlen technische Kenntnisse und möchten Sie diese auch nicht erwerben, ist Mieten die bequemere Lösung.
Ihre persönliche Risikobereitschaft ist ebenfalls relevant. Sind Sie bereit, ein höheres finanzielles Risiko einzugehen für potenziell höhere Gewinne, passt der Kauf zu Ihnen. Bevorzugen Sie Sicherheit und überschaubare Risiken, ist Mieten die konservativere Wahl.
Bei Expansionsplänen mit mehreren Automaten wird der Kauf umso attraktiver. Planen Sie zunächst nur einen einzelnen Automaten ohne konkrete Expansionsabsichten, können Sie auch mit Mieten starten.
Zählen Sie, bei wie vielen Kriterien die Entscheidung für Kauf oder Miete ausfällt. Die Option mit mehr zutreffenden Punkten ist wahrscheinlich die richtige für Ihre Situation.
Der Hybrid-Ansatz als praktische Strategie
Viele erfolgreiche Automatenbetreiber wählen einen Hybrid-Ansatz, der die Vorteile beider Optionen kombiniert. In der ersten Phase beginnen Sie mit einem gemieteten Automaten. Sie können den Standort und die Profitabilität testen, ohne große Investitionen zu tätigen. Gleichzeitig sammeln Sie wertvolle Erfahrungen im Automatengeschäft, lernen die Abläufe kennen und entwickeln ein Gefühl für das Geschäft.
Wenn sich der Standort als erfolgreich erweist, gehen Sie in die zweite Phase über. Sie kaufen einen eigenen Automaten für den bewährten Standort und maximieren so die langfristige Profitabilität. Für weitere Standorte können Sie ebenfalls gekaufte Automaten einsetzen, da Sie nun die nötige Erfahrung haben.
Dieser Ansatz bietet mehrere Vorteile. Das Risiko beim Start bleibt gering, da die Anfangsinvestition überschaubar ist. Langfristig erzielen Sie maximale Gewinne durch eigene Automaten an bewährten Standorten. Sie holen das Beste aus beiden Welten heraus: Sicherheit in der Testphase und Profitabilität im etablierten Betrieb.
Fazit: Die richtige Entscheidung für Ihre Situation
Die Entscheidung zwischen Kauf und Miete hängt stark von Ihrer individuellen Situation ab. Es gibt keine pauschale Antwort, die für jeden gilt. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass der Kauf sich lohnt, wenn Sie langfristig planen. Bei einem Betrieb über mehr als zwei Jahre und ausreichendem Startkapital ist der Kauf die wirtschaftlich beste Entscheidung. Voraussetzung ist ein profitabler und gesicherter Standort sowie die Bereitschaft, technische Verantwortung zu übernehmen.
Das Mieten ergibt Sinn, wenn Sie testen oder nur kurzfristig betreiben möchten. Bei knappem Kapital ermöglicht Ihnen die Miete den Einstieg ohne große finanzielle Belastung. Unsichere Standorte lassen sich mit geringerem Risiko ausprobieren. Wenn Sie keine technische Verantwortung übernehmen möchten, bietet die Miete professionellen Service ohne eigenen Aufwand.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Bei einem guten Standort mit monatlichen Umsätzen über 1.500 Euro ist der Kauf langfristig deutlich profitabler. Nach der Amortisationszeit von etwa ein bis zwei Jahren arbeitet der Automat praktisch nur noch für Sie. Bei unsicheren oder niedrigen Umsätzen bietet das Mieten mehr Flexibilität und geringeres finanzielles Risiko, wobei Sie bei dauerhaft niedrigen Umsätzen die Standortwahl grundsätzlich überdenken sollten.
Bevor Sie eine Entscheidung treffen, sollten Sie eine gründliche Standortanalyse durchführen. Nur mit einem guten Standort wird Ihr Automatengeschäft erfolgreich, unabhängig davon, ob Sie kaufen oder mieten. Klären Sie auch die rechtlichen Voraussetzungen frühzeitig ab. Bei weiteren Fragen zum Aufstellen eines Automaten können Sie sich jederzeit an uns wenden für eine persönliche Beratung.
Quellen und weiterführende Informationen:
Umfassende Informationen zum Automatenmarkt und zu Branchendaten finden Sie beim Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA). Für steuerliche Aspekte bei Investitionsentscheidungen ist das Bundesministerium der Finanzen eine wichtige Anlaufstelle.
Die IHK Deutschland bietet wertvolle Informationen zu Gewerbeanmeldung und Finanzierungsfragen. Bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für Gewerbetreibende hilft die KfW Bankengruppe weiter. Das Statistische Bundesamt stellt Wirtschaftsdaten und Marktanalysen zur Verfügung, die für Ihre Entscheidungsfindung hilfreich sein können.